Klassische gedruckte Visitenkarten werden durch die uneingeschränkten digitalen Möglichkeiten häufig in Frage gestellt. Sie sollen wie viele Printproduktionen vermeintlich nur noch der Umwelt schaden und können mittlerweile durch moderne Techniken ersetzt werden.
Der Trend betrifft aber nicht alleine die gedruckte Visitenkarte. Ein simpler QR-Code auf dem Restauranttisch ersetzt die klassische Speisekarte, Webseiten ersetzen mehrseitige Unternehmensfolder und unser Smartphone soll unter anderem die Visitenkarte ersetzen. Sicherlich ist dieser Kontaktaustausch effizienter und vor allem kostengünstiger auf dem digitalen Weg – allerdings gehen dabei einige Aspekte verloren, die die traditionelle Visitenkarte immer noch, oder eben gerade zu dieser Zeit, zu etwas Besonderem machen.
Hier sind meine 5 Gründe, warum die gedruckte Visitenkarte keineswegs ausgedient hat:
1. Erweiterter erster Eindruck – die Haptik
Seit der Mensch existiert, erkundet er seine Umwelt mit allen Sinnen. Auch das Anfassen und die Haptik der Objekte macht dabei einen Teil des ersten Eindrucks aus. Ist das Objekt stachelig und gefährlich, samtig weich oder nass? Diese Eigenschaften muss der Mensch neben anderen Sinneseindrücken mit den Händen erfahren. Selbst Babys lernen ihre Umwelt dadurch kennen, Objekte anzufassen, um damit auch ihre Eigenschaften abzuspeichern.
Die gedruckte Visitenkarte macht neben der einfachen Kontaktvermittlung genau das: Sie erweitert den ersten Eindruck um einen wesentlichen Faktor. Der Visitenkarten-Empfänger analysiert beim ersten Anfassen der Karte instinktiv dessen Eigenschaften und assoziiert diese mit seinem Gegenüber.
Welches Papier oder Material wurde verwendet? Wurde die Visitenkarte veredelt, gibt es möglicherweise sogar Prägungen? Ist sie mit einer Schutzfolie überzogen?
Je nach Wahl des haptischen Erlebnisses einer Visitenkarte kann man also einen bleibenden Eindruck beim Empfänger hinterlassen – das höchste Ziel hinter jeder Visitenkarte.
2. Hohe Anpassungsfähigkeit im Design
Traditionelle gedruckte Visitenkarten ermöglichen im Gegensatz zu digitalen Visitenkarten ein hohes Maß an individueller Gestaltung. So können vor allem Unternehmen mit einem starken und klaren Corporate Design ihre Designlinie bei der Visitenkarte weiterführen, um so die Marke bei den Konsumenten weiter zu stärken.
Hier spielen Schriften, Farben, Formen und die Materialwahl eine große Rolle. Je nach Bedarf können auch die Werte eines Unternehmens glasklar dargestellt werden:
Ein Bio-Gemüseladen wird voraussichtlich eine Visitenkarte auf Recyclingpapier wählen, die kompostiert werden kann. Ein Steuerberater wird ein angenehmes Papier wählen und die Schriftart gemäß den Unternehmenswerten anpassen.
Das Visitenkarten Design spricht hier eine eigene Sprache und verleiht dem Unternehmen mit der Übergabe der Visitenkarte schon einen Charakter, bevor überhaupt ein Wort gefallen ist.
3. Die Visitenkarte bleibt sichtbar
Bei Geschäftskontakttreffen, Business Meetings und dergleichen werden gerne Visitenkarten am Beginn oder bei Abschluss des Gespräches ausgetauscht. Die Sammlung der Visitenkarten landet dann am nächsten Tag auf dem Schreibtisch. Abgesehen davon, dass die Visitenkarten Erinnerungen an das geführte Gespräch hervorrufen, schießen sie uns mit jedem erneuten Blick wieder ins Gedächtnis.
Wenn du dem Unternehmen XY nach dem Meeting schreiben willst, wirst du durch die eingesammelte Visitenkarte auf dem Schreibtisch daran erinnert und kontaktierst die Person darauf womöglich eher. Möglicherweise ergibt sich daraus eine neue Geschäftsbeziehung.
Bei digitalen Visitenkarten hingegen werden die Kontakte direkt und ohne jegliche Personalisierung in die Kontaktliste deines Smartphones eingetragen. Dort verkommen sie oft ohne weitere Aktion. Denn nur wenige Menschen gehen regelmäßig ihre Kontaktliste durch, weil sie sich an ein Gespräch erinnern, das vor einiger Zeit stattgefunden hat.
4. Die gedruckte Visitenkarte als Selbstläufer
Als Besitzer eines physischen Shops oder eines Geschäftslokals hast du oft mehrere Kund:innen gleichzeitig. Viele davon wollen sich bei einem Besuch auch eine Visitenkarte mit den Informationen mitnehmen – für einen möglichen späteren Kauf.
Ohne gedruckte Visitenkarten mit ansprechender Präsentation vergibt man sich diese Chance, denn ein QR-Code auf dem Ladentisch verrät nicht auf den ersten Blick, dass es sich dabei um Kontaktdaten handelt.
5. Veredelungen machen das Rennen
Wenn du schon einmal eine Visitenkarte mit Letterpress Veredelung in Händen gehalten hast, weißt du was ich meine. Diese Karten will man am liebsten gar nicht mehr aus der Hand geben, weil sie einfach etwas Besonderes sind.
Es gibt die unterschiedlichsten Veredelungstechniken für den Druck einer Visitenkarte, die dem Erscheinungsbild und der Haptik nochmal einen einzigartigen Touch verleihen. Im Folgenden stelle ich euch ein paar Varianten vor:
Letterpress
Bei einem Letterpressdruck wird ein Stempel bzw. ein Druckklischee mit dem Motiv (Grafiken, Logos oder Schriften) hergestellt. Dieser Prägestempel wird anschließend mit den gewünschten Farben in das Papier gepresst und erzeugt eine Vertiefung.
Für jede Farbe wird ein weiteres Druckklischee und ein weiterer Druckdurchgang benötigt. Das macht den Letterpress sehr aufwändig und zeitintensiv. Durch seine Handarbeit ist jede Karte einzigartig und macht sie zu einem Unikat.
Was alles möglich ist mit Letterpress zeigen Schöndruck Letterpress (mit denen ich sehr gerne zusammenarbeite)
Partieller UV-Lack
Hierbei wird ein transparenter Hochglanzlack auf den ausgewählten Bereichen der Visitenkarten aufgebracht. Anschließend erfolgt die Härtung durch UV-Licht. Vorteile dieser Methode: ein sehr hoher Glanzgrad, ein besonderes haptisches Erlebnis und die Möglichkeit, besondere Elemente auf der Visitenkarte besonders herauszuheben.
Gravur
Visitenkarten können auch aus alternativen Materialien wie Edelstahl oder Acrylglas gefertigt werden, wenn es zu dem Konzept passt. In diesem Fall bietet sich eine Gravur der Visitenkarte an, um ein besonderes visuelles und haptisches Erlebnis zu erzielen.
Heißfolienprägung in Gold oder Silber
Ein weiterer Blickfang ist die Veredelung einer Visitenkarte mittels Heißfolienprägung in Gold oder Silber. So können wir beim partiellen UV-Lack einzelne Elemente hervorgehoben werden. Je nach Corporate Design des Unternehmens kann diese Veredelung absolut Sinn machen und das haptische Erlebnis auf ein neues Level heben.
Der Kreativität sind also keine Grenzen gesetzt. Gerade im digitalen Zeitalter bleiben Visitenkarten mit dem besonderen Look & Feel besonders gut in unserem Gedächtnis hängen. Und das führt möglicherweise zu mehr Erfolg.
Du brauchst Hilfe bei der Erstellung deiner Visitenkarten?
Als Grafikdesigner kann ich dich nicht nur beim Design deiner Visitenkarte, sondern auch bei der Wahl des Materials oder den Veredelungen unterstützen. Durch meine Kontakte zu hochwertigen Druckereien erhältst du im Endeffekt deine ganz individuelle Visitenkarte, mit der der Erfolg sicherlich nicht lange auf sich warten lässt.
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